Die richtige Stromversorgung für Deine Gitarren-Effektgeräte

Welches ist das richtige Netzteil für meine Gitarreneffekte? Was ist Spannung, was ist der Unterschied zwischen AC und DC, und warum muss ich mich um Strom und Polarität kümmern?

Wenn ein Gitarreneffekt nicht funktioniert, liegt es sehr nahe, dass Du die falsche Stromversorgung verwendest. Bei der Stromversorgung der Gitarreneffekte müssen die folgenden vier elektrischen Eigenschaften beachtet werden: die Spannung (V), der erforderliche Strom (mA), Wechsel- oder Gleichspannung (AC oder DC) und die Polarität (nur bei Gleichspannung). Wenn mehrere Geräte mit einem gemeinsamen Netzteil gespeist werden, kommt zudem noch das Thema der galvanischen Trennung (Isolation) ins Spiel.
Ein korrekt beschriftetes Gerät verrät Dir alle wichtigen Informationen neben der Netzbuchse:

Beschriftung der Netzbuchse bei Gitarren-Effektgeräten

Beschriftung der Netzbuchse bei Gitarren-Effektgeräten

Leider beschriften nicht alle Hersteller ihre Geräte vorschriftsgemäss. Ein Blick in die Bedienungsanleitung müsste aber die fehlenden Angaben zu Tage fördern.

Spannung (V)
Die Spannung (gemessen in Volt) ist das elektrische Potential zwischen zwei Polen. Wenn wir Strom mit Wasser vergleichen, ist die Spannung wie der Wasserdruck. Der Druck ist vorhanden und sobald wir den Wasserhahn öffnen, beginnt das Wasser zu fliessen. Im Gegensatz zu Wasser fliesst die Spannung aber nicht ins “Leere”, sondern immer nur von einem elektrischen Pol zum anderen. Spannung kann also immer nur zwischen zwei Punkten (Polen) anliegen.

=> Wenn die Spannung des Netzgerätes zu niedrig ist, kann der Gitarreneffekt nicht funktionieren, weil er nicht genügend Energie von der Stromversorgung bekommt.
=> Wenn die Spannung zu hoch ist, wird der Effekt abfackeln, weil er mit der Menge an Energie nicht umgehen kann.

=> Die Spannung (V) eines Netzteils muss also immer mit den Angaben des Gerätes übereinstimmen, das gespeist werden soll.

Strom (mA)
Strom ist die Menge der Elektronen, die von einem Pol zum anderen fliessen. Solange die beiden Pole “offen” sind, fliesst kein Strom. Sobald wir den Gitarreneffekt mit der Batterie oder der Stromversorgung verbinden (oder sobald wir das Gerät einschalten), fliesst der Strom von einem Pol durch den Effekt zum anderen Pol.

Zurück zu unserer Wasser-Analogie: Strom ist die Menge an Wasser, das durch ein Rohr fliesst. Der bei Gitarreneffekten angegebene “mA” -Wert ist die max. Strommenge, die das Gerät im Betrieb braucht. Der auf einer Stromversorgung (z. B. Voodoo-Lab pedal power) gedruckte “mA” -Wert ist die max. Menge an Strom, den das Netzteil liefern kann. Das Netzteil muss mindestens soviel Strom liefern, wie das Effektgerät braucht. Es schadet aber nichts, wenn das Netzgerät mehr liefern kann (das ist sogar ein Vorteil). Umgekehrt ist ganz schlecht. Wenn das Effektgerät mehr Strom verlangt als das Netzteil liefern kann, geht die Stromversorgung in die Knie, die Spannung wird “zusammen gerissen”. Ein geregeltes Netzteil schaltet bei Überlastung ab. Das kann entweder sofort sein oder mitten im Gig. Ein einfaches (ungeregeltes) Netzteil geht dann einfach in Rauch auf.

Analoge Geräte brauchen in der Regel nur sehr wenig Stom (unter 20mA), während digitale Geräte wesentlich mehr benötigen (mehrere 100mA).

=> Wenn ein Netzteil nicht in der Lage ist, die erforderliche Menge an Strom zu liefern, kann der Gitarreneffekt nicht funktionieren, weil er nicht genug Energie bekommt. Ausserdem kann es die Stromversorgung beschädigen, da das Effektpedal zu viel Energie anfordert.

=> Der Strom (mA) eines Netzteils muss mindestens den Anforderungen des zu speisenden Gerätes entsprechen oder besser übersteigen.

AC/DC (Wechselspannung/ Gleichspannung) & Polarität
AC / DC ist nicht nur eine der bekanntesten Rockbands der Welt, sondern auch ein wichtiges elektrisches Merkmal. Der Strom, also die Elektronen, die in einem Kabel fliessen, haben eine Richtung. Eine Glühbirne interessiert es nicht, in welche Richtung die Elektronen fliessen. Aber viele elektronische Bauteile arbeiten nur in einer Richtung.
Die meisten Gitarren-Effekte arbeiten mit Gleichstrom (DC). DC hat einen positiven (+) und einen negativen (-) Pol. Diese Geräte geben also vor, in welche Richtung der Strom fliessen muss. Daher muss hier auch unbedingt die richtige Polarität (Plus & Minus) beachtet werden.
Aber es gibt auch Gitarreneffekte, die mit Wechselstrom versorgt werden. Wechselstrom bedeutet, dass sich die Polarität mit der Netzfrequenz ändert (50Hz in Europa, 60Hz in Amerika). Die Polarität spielt hier keine Rolle. Gitarreneffekte, die mit AC gespeist werden, verfügen über einen integrierten Gleichrichter, der die Wechselspannung in die für den internen Betrieb erforderliche Gleichspannung umwandelt. Diese integrierten Gleichrichter haben einige Vorteile. Diese hier zu erklären würde aber den Umfang dieses Artikels sprengen.

=> Gitarreneffekte, die DC benötigen, müssen mit einem DC-Netzteil versorgt werden. Zudem muss die Polarität beachtet werden.
=> Ein Effekt, der AC erfordert, muss immer mit einem AC-Netzteil versorgt werden. Es gibt aber auch Geräte, die sowohl mit AC also auch mit DC versorgt werden können.
=> Wird ein DC-Gitarreneffekt an ein AC-Netzgerät angeschlossen, kann dies das Effektgerät sofort zerstören. Wird ein AC-Effektgerät mit DC gespeist, funktioniert das Effektpedal nicht.
=> Verwende immer das richtige Netzteil (AC oder DC). Achte bei der Verwendung von DC  (Gleichspannung) auf die richtige Polarität!

Mehrfach Stromversorgung

Meistens hat man ja mehrere Effekte, die mit Strom versorgt werden müssen. Zum einen gibt es Netztgeräte mit mehreren Ausgängen. Zum anderen kannst Du auch ein simples Mehrfach-Stromkabel mit mehreren Steckern verwenden, mit dem mehrere Effekte an ein einzelnes Netzgerät angeschlossen werden können. Doch auch hier muss einiges beachtet werden:

Mehrfach-Stromkabel
Du kannst mehre Effekte mit ein und demselben Netzgerät speisen. Wenn Du beispielsweise ein Netzteil mit der Bezeichnung “9V DC 500mA” hast und drei Gitarreneffekte, die 250mA, 100mA und 50mA benötigen, kannst Du alle drei Effekte mit demselben Netzteil versorgen. Zusammen benötigen die drei Effekte 400mA, das Netzteil kann aber 500mA liefern. Also genug für alle drei Effekte. Ein Mehrfach-Stromkabel darf aber nur eingesetzt werden, wenn folgende Voraussetzungen alle erfüllt sind:

  • Alle Gitarreneffekte benötigen die gleiche Spannung
  • Alle Effekte verlangen Gleichspannung (DC).
  • alle Effekte haben die gleiche Polarität
  • alle Effekte zusammen benötigen nicht mehr Strom als das Netzteil liefern kann
  • Die Effekte sind im Signalweg direkt hintereinander angeordnet.

=> Effektgeräte, die mit Wechselstrom versorgt werden, benötigen jeweils ein separates Netzteil.
=> Wenn sich ein Effektgerät vor dem Amp befindet, und ein anderes im Send/Return, benötigen diese separate Netzteile. Andernfalls würdest Du über das Stromkabel einen Ground-Loop schaffen, der garantiert zu Brumm führt.

Netzteile mit mehreren Ausgängen
Bei Netzteilen mit mehreren Ausgängen musst Du unbedingt darauf achten, dass die Ausgänge galvanisch getrennt (isoliert) sind. Das bedeutet, dass es sich um mehrere unabhängige Netzteile in einem Gehäuse handelt. Du kannst dann problemlos an jedem Anschluss ein Effektgerät betreiben.
Falls die Ausgänge nicht galvanisch getrennt sind, handelt es sich lediglich um ein einzelnes Netzteil mit mehreren, parallelen Anschlussbuchsen. Das ist dann das gleiche wie wenn Du ein Mehrfach-Stromkabel verwenden würdest und bringt natürlich die oben erwähnten Beschränkungen und Probleme mit sich.

Die Wahl des richtigen Netzteils für die Gitarreneffekte

Rekapitulation: Wir haben eine Stromversorgung (den Wandadapter) und eine Last (das Gitarreneffektpedal). Die Stromversorgung muss die Nennspannung (z.B. 9V DC) bereitstellen. Das Effektpedal zieht soviel Strom wie es braucht. Solange die Stromversorgung den vom Effektpedal benötigten Strom liefern kann, ist jeder zufrieden und alles funktioniert. Die Dinge werden düster, wenn die Stromquelle den Strom nicht liefern kann oder wenn die Spannung zu hoch oder zu niedrig ist.

Fehlerbehebung

Wenn Du Probleme mit der Stromversorgung eines Gitarreneffektes hast, überprüfe, ob die Strom- und Spannungsvorgaben des Pedals und des Netzteils zusammenpassen. Gehe folgendermassen vor:

1. Wenn Dein Effektpedal mit einem Netzgerät geliefert wurde, schliesse dieses Original-Netzgerät am Effekt an. Wenn es so funktioniert, liegt das Problem beim Netzteil des Drittanbieters beziehungsweise daran, dass das verwendete Netzteil nicht geeignet ist.

2. Überprüfe, ob das Netzteil AC (Wechselstrom) liefert oder DC (Gleichstrom). Schliesse auf keinen Fall ein AC-Netzgerät an einen Effekt an, der mit DC versorgt werden muss, und auch nicht umgekehrt. Die meisten Effekte werden mit DC versorgt.

3. Überprüfe die Polarität (nur bei DC-Stromversorgung). Die meisten Gitarren-Effekte verfügen über einen 2,1mm Netzanschluss mit “Center-Negativ”-Polarität. Dieser inoffizielle Standard wurde vor vielen Jahren von Boss eingeführt. Ein “normales” Netzgerät passt also mit einem “normalen” Effekt zusammen.
Ein paar wenige Hersteller machen es aber genau umgekehrt (“Center-Positive”). Zudem gibt es auch noch andere Stecker, z.B. Mini-Klinke oder 2.5mm. Beachte also unbedingt die Herstellerangaben, wo “Plus” ist und wo “Minus”. Häufig wird die Polarität durch ein Diagramm auf dem Effektpedal angezeigt. Eine falsche Polarität kann das Gerät irreparabel beschädigen.

4. Überprüfe die Spannung. Einige Gitarren-Effekte sind sehr empfindlich bezüglich der Spannungs-Anforderung. Wenn das Effektpedal 9V benötigt, stelle sicher, dass es nicht mehr als 9 V bekommt, da übermässige Spannung das Gerät irreparabel beschädigen kann. Auf der anderen Seite gibt auch Pedale, die mit 9V bis 18V zurecht kommen. Beachte hier unbedingt die Hersteller-Angaben.

5. Wenn Du ein Messgerät besitzt, überprüfe, ob am Ausgang des Netzteils auch das raus kommt, was rauskommen soll, oder ob das Netzgerät eventuell defekt ist. Hinweis: Bei einer ungeregelten Stromversorgung ist es normal, dass die gemessene Spannung 10 bis 20% höher liegt, wenn keine Last angeschlossen ist.

6. Überprüfe den Strom. Stelle sicher, dass das Netzteil in der Lage ist, mindestes so viel Strom zu liefern wie das Gitarreneffekt-Pedal benötigt, oder besser etwas mehr. Wenn Dein Pedal zum Beispiel 200 mA benötigt, ist es am besten, ein Netzgerät mit mindestens 250 mA zu verwenden, um sicherzustellen, dass es  unter allen Umständen ordnungsgemäss funktioniert.

So, jetzt weisst Du alles, was Du über die Stromversorgung von Effektgeräten wissen musst. Für weitere Informationen über den Aufbau und die Verkabelung eines Gitarren Rigs empfehle ich Dir den Guitar Rig Building Guide von Prostage mit vielen Tipps & Tricks wie Du Brummen, Rauschen und Verluste von Höhen und Dynamik vermeidest, sowie vielen weiteren wertvollen Infos.

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Das Dry/Wet-Gitarrensystem

Das Dry/Wet-System: So betreiben viele Profis ihre Gitarren-Anlage

Das Dry/Wet-System ist eine Art Stereobetrieb. Eine Lautsprecher-Box bekommt aber das trockene Gitarrensignal, nur mit den Grund-Effekten wie Verzerrung und WahWah (Dry). Die andere Box bekommt das Signal mit allen Effekten – vor allem Reverb und Delay (Wet).

Dry Wet System

Das Dry / Wet System: Ein sehr bewährtes Prinzip!

Ein “echtes” Stereo-Signal mit vielen tollen Effekten ist im Live-Betrieb in der Regel kontraproduktiv. Zuviel Hall macht es dem Tontechniker unmöglich, den Gitarren-Sound sauber abzumischen. Womöglich klingt es auf der Bühne OK, beim Publikum kommt aber nur noch Matsch an, da die Konzerthalle schon selbst sehr viel Hall mit sich bringt.

Bekommt der FOH Mann aber nebst dem Effektsignal (Wet) auch ein trockenes Signal (Dry), kann er mit dem Grundsound arbeiten und nur so viel Wet Signal dazu mischen, wie nötig. Auch Stereo-Effekte wie Ping Pong Delay sind nur sinnvoll, wenn sie ganz gezielt eingesetzt werden und deine Band mit dem eigenen Tontechniker unterwegs ist, der Deinen Sound ganz genau kennt.

Das WET/DRY/WET-System
Wenn Du dennoch Stereo-Effekte verwenden möchtest, kannst Du noch einen Schritt weiter gehen und ein Wet/Dry /Wet-System aufbauen. Dies erfordert drei Boxen und, zusätzlich zu Deinem Haupt-Gitarrenverstärker, eine Stereo-Endstufe oder zwei weitere Gitarrenverstärker. Die mittlere Box bekommt das trockene Signal von Deinem Hauptverstärker. Die linken und rechten Lautsprecher erhalten das Stereosignal von Deinem (Multi-)Effektgerät.

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Brummfreie Verkabelung der Gitarrenanlage

Eine brummfreie Verkabelung der Gitarrenanlage ist nicht ganz einfach. Brummen kann viele verschiedene Ursachen haben. Dieser Artikel vermittelt Dir die Grundlagen für die korrekte Verkabelung einer Gitarrenanlage und wird Dir einiges an Kopfschmerzen ersparen. Wenn Du alles noch viel detaillierter erklärt bekommen möchtest, empfehle ich Dir “Der ultimative Guitar Rig Building Guide“.

Brummschleifen (Ground Loops)

Groundloops sind wohl die häufigsten Gründe für das Brummen. Diese entstehen über doppelt geführte Masseverbindungen, haben also etwas mit Erdung und Kabelschirm zu tun. Um Brummschleifen zu verstehen ist es wichtig, zwischen “Erde”, “Gehäuse” und “Kabelschirm” zu unterscheiden. Aber in gewisser Weise sind “Erde”, “Gehäuse” und “Kabelschirm” gleich, weil sie irgendwo sowieso miteinander verbunden sind. Und der Begriff “Irgendwo” ist genau das Problem. Um Brummschleifen zu vermeiden, müssen wir wissen, wo “Erde”, “Gehäuse” und “Kabelschirm” zusammengeschlossen sind. Beim Verdrahten einer Gitarrenanlage müssen wir wissen, wo wir sie zusammenführen wollen.

Erde: (oder auch “Erdung”): Die Erde ist, wie der Name schon sagt, die Verbindung zur Erde. Dies ist das Nullpotential. Bei Stromkabeln wird die Erdverbindung als “Schutzleiter” bezeichnet.

Gehäuse: Wenn das Gehäuse eines Gerätes aus Metall gefertigt ist und das Gerät mit Netzspannung (120 / 240V) betrieben wird, muss das Gehäuse aus Sicherheitsgründen zwingend geerdet sein (Das Gehäuse ist also innerhalb des Gerätes mit der Erde verbunden).

Kabelschirm: Die Abschirmung eines Kabels hat die Aufgabe, elektromagnetische Felder aus dem Audiosignal fern zu halten. Die Abschirmung ist der äussere, meist geflochtene Leiter. Damit der Kabelschirm seine Funktion erfüllen kann, muss er mit der Erde verbunden sein. Bei asymetrischen Kabeln (dazu gehören die Gitarren-Kabel) dient der Kabelschirm zudem gleichzeitig als Minus-Pol für das Gitarrensignal.

Fazit: Erde, Gehäuse und Kabelschirm sind immer irgendwo verbunden. Um Brummschleifen zu vermeiden, ist es wichtig zu wissen, wo sie zusammengeschlossen sind.

Sternförmige Verdrahtung
Grundsätzlich muss die Verbindung von “Erde”, “Gehäuse” und “Kabelschirm” sternförmig ausgelegt sein:

Humfree Guitar Rig Wiring requires a Star-shaped ground structure.

Sternförmige Verkabelung

Dreiecks- / Ringverdrahtung
Wenn die sternförmige Struktur nicht konsequent umgesetzt wird und die Verkabelung stattdessen in einem Dreieck erfolgt, entsteht die klassische Brummschleife. Das Problem ist, dass das Instument in diesem Beispiel über zwei verschiedene Pfade mit der Erde verbunden ist und der Strom daher durch zwei unterschiedliche Wege fliessen kann, beziehungsweise, der Strom fliesst im Kreis.

Hum caused by triangle wiring

Triangle wiring

Brummschleife bei aufgesplittetem Gitarrensignal

Ein typisches Beispiel für eine solche Dreieckverdrahtung ist die Verwendung von zwei Verstärkern. Die folgende Abbildung zeigt eine klassische Masseschleife:

The typical ground loop using two Guitar Amps

Zwei Gitarren Verstärker

In einem Gitarrenverstärker sind sowohl die Erde vom Stromkabel als auch die Abschirmung des Gitarrenkabels mit dem Gehäuse verbunden. In unserem Beispiel wird die Gitarre daher einmal durch den Verstärker links und einmal durch den Verstärker rechts mit der Erde verbunden. Es spielt dabei keine Rolle, ob das Gitarrensignal mit einem Y-Kabel gesplittet wird oder ob der zweite Verstärker mit dem ersten Verstärker verbunden wird.
Aufgrund der Kabelwiderstände unterscheidet sich das Potential der beiden Verstärker geringfügig (wir sprechen von Millivolt). Daher beginnt entlang der rot markierten Linie im Kreis ein kleiner Strom zu fliessen. Das ist die Brummschleife!
Diese ist hörbar, da dieser Strom von der Netzfrequenz angeregt wird (50 Hz in Europa, 60 Hz in Amerika). Zusätzlich werden auch die Oberschwingungen (100 Hz, 200 Hz, …. bzw. 120 Hz, 240 Hz, ….) erzeugt. Je länger die Kabel sind, desto grösser ist der Potentialunterschied. Folglich wird auch der Brumm umso stärker, je länger die Kabel sind.

Übertragungs-Trafos zur Vermeidung von Brummschleifen
Um Brummschleifen zu vermeiden, muss die Verbindung des Gitarrenkabels vom einen zum anderen Verstärker durch ein Trenntransformator getrennt werden. Innerhalb eines Trenntransformators gibt es keine elektrische Verbindung zwischen Eingang und Ausgang. Das Signal wird stattdessen magnetisch übertragen. Es müssen speziell für Gitarren hergestellte Transformatoren verwendet werden (z. B. Lehle P-Split), damit das Gitarrensignal unverändert übertragen wird. Trenntransformatoren für Studioanwendungen eignen sich nicht für Gitarren.

Using an Isolation Transformator

Using an Isolation Transformator

Brummschleife über Mehrfach-Stromversorgung

Ein weiteres, typisches Beispiel für Brummschleifen ist die Stromversorgung der Effekte mit Mehrfachkabeln (Daisy-Chain), oder mit einem Netzteil mit mehreren Ausgängen ohne galvanische Trennung. Da die Kabel meist sehr kurz sind, ist dieser Brumm in vielen Fällen nicht hörbar.

Groundloop ueber Mehrfach Stromkabel

Groundloop über Mehrfach Stromkabel

Brummschleife über Send-Return

Auch das Einschleifen von Effekten im Send/Return ist ein Ground Loop. Je länger die Kabel, desto lauter der Brumm. Um diesen Brumm zu vermeiden, bieten sich zwei Lösungsansätze an:

  • Ein Trenntrafo (Übertrager) in der Send- oder Return-Leitung
  • Verwende keine 4-Kabel-Methode zum Pedalboard. Schliesse die Effekte stattdessen direkt beim Amp mit sehr kurzen Kabeln an. Wenn diese schaltbar sein müssen, dann empfiehlt sich ein MIDI steuerbarer Looper. Die kurzen Kabel haben zudem den Vorteil, dass Dynamik- und Transparenz-Verlusten entgegengewirkt wird.
Groundloop ueber Send/Return

Groundloop über Send/Return

Weitere Infos …

Dies war nur eine kurze Einführung in die Hauptursachen des Brummens. Ein Brumm kann aber viele weitere Ursachen haben,  z.B. Einstreuungen verursacht durch Beleuchtungssysteme, Computermonitore, Leuchtstofflampen, nahe gelegene Hochspannungsleitungen und viele andere Quellen.
Wenn Du alles ganz genau nachlesen möchtest, was Du für die erfolgreiche Verkabelung einer Gitarrenanlage wissen musst, lade Dir “Der ultimative Guitar Rig Building Guide” herunter. Der Guide erklärt alles detailliert auf mehr als 30 Seiten und beinhaltet zudem eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Fehlersuche.

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True Bypass Looper und MIDI Switcher

Was ist ein Looper? Was ist True Bypass? Was ist ein Switcher? Wie verwende ich diese Geräte, um meine Effekte und meinen Verstärker zu schalten?

True bypass looper for stompbox effects

Prostage XDS – Spezieller True Bypass Looper, um Bodeneffekte in ein 19″ Rack zu integrieren..

Was ist ein (Effektpedal-) Looper?

Ein Looper wird verwendet, um Effektgeräte in den Signalweg einzuschlaufen – beziehungsweise um sie vollständig aus dem Signalweg zu nehmen, wenn der Effekt nicht verwendet wird. Ein Looper für Audiosignale hat einen Signaleingang , ein oder mehrere Paare von Send / Return-Buchsen (dies sind die Loops) und einen Signalausgang. Die Gitarre wird am Eingang angeschlossen, die Effekte an den Send/Returns und der Ausgang geht zum Verstärker.

Die Audio-Loops sind innerhalb des Geräts in Serie geschaltet. Das bedeutet, dass jeder Loop mit dem nächsten verbunden ist. Wenn ein Loop ausgeschaltet ist, wird das Signal gar nicht über die Send- und Return-Buchsen geleitet, sondern gelangt direkt zum nächsten Loop beziehungsweise an den Ausgang. Wenn ein Loop eingeschaltet ist, wird das Gitarrensignal an die Send-Buchse geleitet. Die Return-Buchse wird mit dem nächsten Loop verbunden, beziehungsweise mit dem Ausgang. Das angeschlossene Effektgerät wird bei aktivem Loop also in den Signalweg eingefügt.

Wenn gar kein Loop eingeschaltet ist, geht das Signal vom Eingang direkt zum Ausgang des Loopers. Die Effekte sind nur in dem Signalweg, wenn der entsprechende Loop eingeschaltet ist. Die Loops können auch dazu verwendet werden, das Signal an verschiedene Verstärker zu verteilen (umschaltbar) oder um das Signal zum Stimmen stumm zu schalten.

Normalerweise kann ein Looper mit MIDI gesteuert werden. Dies bedeutet, dass Du eine individuelle Einstellung der aktivierten und deaktivierten Effekte für jede Presetnummer Deines Foot Controllers speichern kannst.

Was ist ein True Bypass Looper?

Bypass bedeutet, dass das Signal von der Eingangsbuchse eines (Effekt-) Gerätes direkt an die Ausgangbuchse des Gerätes weitergeleitet wird. Der Effekt wird dadurch umgangen. Bei einem “True Bypass” wird dies mit einem Schalter oder einem Relais (ein fernsteuerbarer Schalter) realisiert. Das ist so, als ob die Buchsen direkt miteinander verlötet wären. Das Gitarrensignal fliesst durch kein einziges Elektronikbauteil und wird daher in keinster Weise beeinträchtigt.

Es gibt auch Geräte, die den Bypass elektronisch steuern. In diesem Fall bleiben immer ein paar elektronische Komponenten (ein Buffer-Verstärker ) im Signalweg, auch wenn das Gerät ausgeschaltet ist. Im schlimmsten Fall bleibt sogar die gesamte Analog-Digital- und Digital-Analog-Wandler-Kette in dem Signalweg. Der Bypass wird dann auf der digitalen Seite des Effektgeräts realisiert. Das Gitarrensignal wird also auch beeinflusst wenn der Effekt ausgeschaltet ist. Wenn Du einen Looper verwendest und ein unverfälschtes Gitarrensignal haben willst, musst Du darauf achten, dass auf jeden Fall ein “True Bypass Looper” zum Einsatz kommt.

Was ist ein MIDI Switcher?

Ein MIDI-Switcher ersetzt im Grunde den herkömmlichen Fussschalter des Verstärkers. Anstatt den originalen Fussschalter zu verwenden, kannst Du die Schalteingänge des Verstärkers mit einem MIDI-Switcher verbinden. Der Verstärker wird dann durch den MIDI-Switcher geschaltet, der von einem MIDI Foot Controller gesteuert wird. Für jede Presetnummer kannst Du eine individuelle Einstellung der Kanalwahl, Boost Ein/Aus und anderer, schaltbarer Funktionen speichern.

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Was ist ein MIDI Foot Controller?

Ein MIDI Foot Controller wird dazu verwendet, Gitarrenverstärker-Kanäle umzuschalten, Effekt-Einstellungen zu ändern und Deine komplette Gitarren-Anlage zu steuern.

Prostage X05 MIDI Foot Controller

Prostage X05 MIDI Foot Controller

Was ist MIDI?

MIDI steht für „Music Instrument Digital Interface“. MIDI ist der weltweite Standard zur Übertragung von Noten- und Steuerbefehlen zwischen allen möglichen Arten von elektronischen Instrumenten und klangbearbeitenden Geräten.

MIDI ist eine serielle Schnittstelle, welche keine Audio-Daten, sondern nur Steuerinformationen zwischen Musik-instrumenten und Geräten überträgt: Wird zum Beispiel ein Keyboard via MIDI mit einem Computer verbunden, kann der Computer – beziehungsweise die Sequencer-Software – auf dem Keyboard spielen. Der Sequencer teilt dem Keyboard dabei via MIDI mit, welche Taste mit welcher Anschlagstärke erklingen soll. Das heisst, der Computer drückt die Taste. Der Ton wird nicht über MIDI übertragen, sondern vom Keyboard erzeugt. Es ist natürlich auch möglich, mehrere Geräte untereinander zu verbinden.

Nebst den Noten können via MIDI auch alle möglichen Steuerbefehle übermittelt werden. Zum Beispiel teilt der Sequenzer dem Keyboard mit, mit welchem Klang (Piano, Streicher, etc.) die nachfolgenden Noten gespielt werden sollen. Dazu wählt der Sequenzer eine bestimmte Programm-Nummer, die den gewünschten Sound enthält. Bei Effektgeräten können mit diesen Program Change (Programm-Wechsel-) Befehlen unterschiedliche Einstellungen aufgerufen werden. Program Change Befehle schalten also die Einstellungen der angeschlossenen Geräte um. Bei modernen Gitarrenverstärkern werden die verschiedenen Einstellungen mit MIDI geschaltet.

Detaillierte Informationen über MIDI findest Du auf www.midi.org und vielen weiteren Seiten im Internet.

StageWire – MIDI über XLR-Mikrofonkabel

StageWire ist eine Weiterentwicklung von MIDI, welche speziell für den rauen Einsatz auf der Bühne entwickelt wurde. Bei StageWire handelt es sich um eine Verbindung, bei der mehrere Geräte (MIDI Foot Controller, Switcher, Looper) untereinander (bidirektional) kommunizieren können. Die Geräte werden mit einem Standard-XLR-Mikrofonkabel von Gerät zu Gerät verbunden. StageWire beinhaltet auch die Stromversorgung für die MIDI Foot Controller. Weitere Infos….

Wie wird ein Gitarrenverstärker oder ein Effektgerät mittels MIDI Foot Controller gesteuert?

Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Ansätze, wie Du Deinen Gitarrenverstärker und Effekteinstellungen umschalten kannst:

Program Change => Aufrufen von vorprogrammierten Einstellungen

Bei MIDI-fähigen Gitarrenverstärkern oder Effektgeräten kannst Du für jeden Sound ein Preset erstellen. Das bedeutet, dass Du die Einstellungen eines Sounds auf einer bestimmten Nummer abspeicherst. Mit Programmwechsel-Befehlen (Program Changes) werden diese Presets dann aufgerufen.
Auf dem MIDI Foot Controller wählst Du also eine Nummer aus, um das gewünschte Preset aufzurufen. Diese Preset-Nummern können in Songs und Sounds organisiert sein, sodass Du auf dem Foot Controller einen Song anwählst und danach innerhalb dieses Songs Deine Sounds nach einem logischen Schema anwählen kannst, z.B:

  • Sound 1 => Clean
  • Sound 2 => Rhythm
  • Sound 3 => Lead
  • Sound 4 => Lead mit spez. Effekt
  • Sound 5 => Tuner/Mute

Programmwechselbefehle vom MIDI Foot Controller schalten also die Einstellungen der angeschlossenen Geräte um. Mit MIDI kannst Du standardmässig 128 verschiedene Presets verwalten. Alle angeschlossenen Geräte können mit einem einzigen Tritt auf den MIDI-Fussschalter umgeschaltet werden. Deine Live-Performance wird nicht mehr durch den Stepptanz auf mehreren Geräten unterbrochen.

Stompbox Mode / Instant Access => Direkte Ein/Aus Schalter

Der andere Ansatz sind direkte Ein- / Aus-Schalter – so genannte Instant Access Switches. Diese Ein- / Ausschalter funktionieren wie ein analoger Fussschalter, der direkt am Verstärker angeschlossen ist. Somit schaltet eine Taste auf dem MIDI Foot Controller direkt eine Funktion am Empfänger. Ein Schalter wählt z.B. einen bestimmten Amp-Kanal an, ein anderer schaltet den Effekt-Loop ein und aus.

Echtzeit Effekte

Realtime-Effekte (z.B. ein WahWah) können mit einem Expression-Pedal gesteuert werden. Das Expression-Pedal sendet – solange es bewegt wird – so genannte “continuous controller” und teilt dem Effektgerät seine Position mit. Es steuert also einen Effekt-Parameter in Echtzeit. Einige MIDI Foot Controller verfügen über ein Onboard-Expression-Pedal. Andere haben Steckverbinder zum Anschluss externer Expression-Pedale.

Bekannte MIDI Foot Controller Marken

Custom Audio Electronics | Bob Bradshaw (USA)
Prostage (Europe)
Skrydstrup (Europe)
RJM Music Technology (USA)
Voodoo Lab (USA)
Rocktron (USA)
Mark L (Europe)
G Lab (Europe)
Behringer (China)
Professional Touring & Custom Foot Controller
Mid Range MIDI Foot Controller
Low Budget MIDI Foot Controller

Nähere Informationen findest Du in unserer MIDI Foot Controller Comparison Cart.

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Correctly testing and soldering guitar cables

Often poorly soldered or damaged guitar cables are the reason when the guitar signal sounds dull or too quiet. With an Ohm meter, the cables can be easily measured. But often guitar cables are not only soldered incorrectly, but also measured incorrectly. Therefore, I would like to explain you in this blog article how you test guitar cables properly and what you have to pay attention to when soldering the cable.

Testing guitar cables properly:

Testing guitar cables

Correctly testing guitar cables

  • The plugs must be on a non-conductive surface. A carpet is not suitable for measuring, because a carpet builds static charges.
  • Do not touch the plugs of your guitar cable nor the tips of the testing cables with your fingers. Otherwise you will measure the resistance of your own body.
  • The resistance between the tip of one plug and the tip of the other plug may be only a few Ohms. Ideally, the resistance is less than one Ohm.
  • The resistance between the sleeve (shield) of one plug and the sleeve of the other plug may be only a few Ohms. Ideally this resistance is less than one Ohm.
  • But the most important thing is – and most people do not measure it – the resistance between sleeve and tip. You just have to measure on one side of the guitar cable. This resistance should be infinite, meaning have no connection (open loop). Cables that were soldered incorrectly or too hot, or cables that are mechanically heavily loaded, can have a resistance here. If this resistance is near zero Ohms, then the cable has a short circuit. When the measurement is in kilo or mega Ohm range, the cable has a resistance, which can lead to dynamics, treble and volume losses.

Soldering guitar cables correctly:

Soldering Guitar Cable

Correctly Soldered Guitar Cable

  • Strip the outer covering of the cable, paying attention to the correct length (with Neutrik plugs, these are 2cm). Take care to not damage any braid of the shield.
  • Separate the braids of the shield from the center conductor and organize (twist) them into a single wire, thus resulting in a single conductor. Here you have to make sure that no individual braid sticks out.
  • If the shield has an additional aluminum foil, you have to cut off it (to the same length as the cable is stripped).
  • Depending on the connector type you use, the previously twisted shield conductor must be shorten. The screen must not touch the middle pin (signal conductor) of the plug in any way.
  • Strip the inner signal conductor of the cable only a little (3- 4mm) and also twist the braids.
  • Before you solder the cable to the connector, you must tin the the signal and shield conductors of the cable.
  • Also tin the solder joints of the plug previously.
  • Solder the shield first, and then the signal conductor.
  • And now the most important: DO NOT SOLDER TOO HOT and not too long! Make the solder on the plug just briefly liquid, then tuck the cable end immediately into it and wait to cool. You must work swiftly. Do NOT stick the cable to the plug while continue heating the solder for more than a second or two. The cable ends must not move during cooling down, otherwise it results in a so-called “cold joint”. The solder must be smooth and not completely frosted after cool down.

=> The plastic parts of the cable must not melt. Otherwise it may cause the above-mentioned resistance which results in signal loss.

IMPORTANT: There are also cables with conductive plastic, for example, Mogami. Here you have to observe the manufacturer’s instructions.

Here is a link to a Youtube video where everything is very well explained:
https://www.youtube.com/watch?v=nE9P67_E5N8

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Gitarrenkabel richtig löten und testen

Oft sind schlecht gelötete oder defekte Gitarrenkabel schuld, wenn das Gitarrensignal dumpf oder zu leise klingt. Mit einem Ohm-Meter können die Kabel ganz einfach ausgemessen werden. Oft werden aber Kabel nicht nur falsch gelötet, sondern auch falsch gemessen. Deshalb möchte ich Dir heute erklären, wie Du Gitarrenkabel richtig testest und worauf Du beim Löten der Kabel achten musst.

Gitarrenkabel richtig testen:

Gitarren Kabel testen

Gitarren Kabel richtig testen

  • Die Stecker müssen auf einem nicht leitenden Untergrund liegen. Ein Teppich eignet sich nicht zum Messen, da dieser statische Ladungen aufbaut.
  • Du darfst mit Deinen Fingern weder die Stecker noch die Testspitzen der Messgeräte-Kabel berühren. Andernfalls misst Du den Widerstand Deines eigenen Körpers mit.
  • Der Widerstand zwischen der Spitze des einen Steckers und der Spitze des anderen Steckers darf nur ganz wenige Ohm betragen. Idealerweise liegt der Widerstand unter einem Ohm.
  • Der Widerstand zwischen der Masse des einen Steckers und der Masse des anderen Steckers darf nur ganz wenige Ohm betragen. Idealerweise liegt auch dieser Widerstand unter einem Ohm.
  • Das wichtigste ist aber – und dies messen die meisten gar nicht – der Widerstand zwischen Masse und Spitze. Hier reicht es, auf einer Seite des Gitarrenkabels zu messen. Dieser Widerstand sollte unendlich hoch sein, also keine Verbindung haben. Kabel, die falsch oder zu heiss gelötet wurden, oder Kabel die mechanisch zu stark belastet wurden, können hier einen Widerstand haben. Wenn dieser Widerstand in der Nähe von null Ohm liegt, dann hat das Kabel einen Kurzschluss. Wenn die Messung im Kilo- oder Mega-Ohm-Bereich liegt, hat das Kabel einen Widerstand, der zu Dynamik-, Höhen- und Lautstärkeverlusten führen kann.

Gitarrenkabel richtig löten:

Gitarrenkabel richtig löten

Korrekt gelötetes Gitarrenkabel

  • Achte beim Abmanteln (Entfernen der äusseren Gummihülle) auf die richtige Länge (bei Neutrik-Steckern sind es z.B. 2cm) und darauf, dass Du die Litzen der Abschirmung nicht verletzt.
  • Die äusseren Litzen (die Abschirmung) musst Du verdrillen, so dass sich ein einzelner Leiter ergibt. Hier musst Du unbedingt darauf achten, dass keine einzelne Litze absteht.
  • Falls die Abschirmung des Gitarrenkabels eine zusätzliche Aluminium-Folie besitzt, musst Du diese entfernen (gleich lang, wie das Kabel abgemantelt ist).
  • Je nach Stecker-Typ musst Du die zuvor verdrillten Litzen etwas kürzen. Die Abschirmung darf den mittleren Pin (Signal-Leiter) des Steckers auf keinen Fall berühren.
  • Den inneren Signal-Leiter nur ganz kurz abisolieren (3- 4mm) und ebenfalls verdrillen.
  • Die beiden Kabelenden (also den Signalleiter und die Abschirmung) verzinnen.
  • Auch beim Stecker die Lötstellen verzinnen.
  • Löte zuerst die Abschirmung an, und dann den Signalleiter.
  • Und jetzt das wichtigste: NICHT ZU HEISS und nicht zu lange löten! Den Zinn am Stecker also nur kurz flüssig machen, dann sofort das Kabelende reinstecken und auskühlen lassen. Das Kabel NICHT an den Stecker kleben, indem das Lot überer mehrere Sekunden weiterhin erwärmt wird! Das Kabelende darf während des Auskühlens auch nicht wackeln, sonnst entsteht eine so genannte “kalte Lötstelle”. Die Lötstelle muss nach dem Auskühlen glatt sein und darf nicht komplett matt werden.

=> Die Kunststoffteile der Kabel dürfen nicht schmelzen. Andernfalls kann der oben erwähnte Widerstand entstehen, der zu Signalverlusten führt.

WICHTIG: Es gibt auch Gitarrenkabel mit leitendem Kunststoff, z.B. von Mogami. Hier musst Du unbedingt die Hinweise des Herstellers beachten.

Hier noch ein Link zu einem Youtube Video, wo das alles sehr gut erklärt wird (englisch):
https://www.youtube.com/watch?v=nE9P67_E5N8

Die Zeitschrift “Gitarre & Bass” hat im Herbst 2016 Gitarren- & Basskabel ausführlich getestet. Du kannst das Special zum Gitarren Kabel Test gratis downloaden.

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The Dry/Wet Guitar System

The Dry/Wet System: How Pros Run Their Guitar Rig.

The Dry / Wet system is a kind of stereo operation. But here, one speaker gets the guitar signal which only contains the basic effects such as distortion and WahWah (dry). The other speaker gets the signal with all the effects – especially reverb and delay (wet).

Dry Wet System

The Dry / Wet system: A very established principle!

A “real” stereo sound with lots of great effects is usually counterproductive in a live environment. If there is too much reverb, it becomes impossible for the sound engineer to mix a great guitar sound. It might sound good on stage, but the audience hears only squishy squashy tones since the concert hall comes with a lot of reverb itself.

However, if the FOH technician gets your dry signal in addition to the effect signal, he can work with the base sound and add only as much wet signal to the mix as necessary. Even stereo effects, such as PingPong Delays, only make sense when they are used very specifically and if your band works with an own sound engineer who exactly knows your sound.

The WET/DRY/WET system
If you nevertheless like to use stereo effects, you can go a step further and build a Wet/Dry/Wet system. This requires 3 cabinets and, besides your main guitar amplifier, a stereo power amplifier or two additional guitar amps. The center speaker gets the dry signal from your main guitar amp. The left and right speakers will get the stereo signal which is coming from your (multi-)effects unit.

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Proper Power Supply for your Guitar Effects

Which is the proper power supply for my guitar effects?  What is voltage, what is the difference between AC and DC, and why do I have to care about currency and polarity?

When a guitar effect does not work, probably the most likely reason for this is that you are using the wrong power supply. When powering guitar effects, the following four electrical characteristics must be taken into account: the required voltage (V), the required current (mA), AC or DC and the polarity (in case of DC). If several devices are fed with a common power supply, there is also the issue of galvanic isolation.
A correctly labeled unit indicates the following information on the enclosure:

Guitar effects power supply labeling

Guitar effects power supply labeling

Unfortunately, not all manufacturers label their devices properly. However, a look into the users manual would have to promote the missing data.

Voltage (V)
Voltage (mesured in Volt) is the electrical potential between two points. If we compare electricity to water, voltage is like the water pressure. The pressure is there, waiting for the valve to open, allowing the water to flow. In contrast to water, the voltage does not flow into the “empty”, but only from one electrical pole to the other. Thus, voltage can only exists across or between two points (poles).

=> If the voltage of the power supply is too low, the guitar effect cannot work because it doesn’t get enough energy from the power supply.
=> If the voltage is too high, the effect may blow up because it cannot handle the amount of energy.

=> Voltage (V) of a power supply must always match the voltage of the device to be powered.

Current (mA)
Current is the amount of electrons that flow from one pole to the other. As long as the two points are “open”, no electricity flows. As soon as we connect the guitar effect to the power supply (or as soon as we switch it on), the electricity starts to flow from one pole through the effect to the other pole.
Back to our water analogy, current is the amount of water that flows through a pipe. The “mA”-value stated for a guitar effect is the max. amount of current the unit needs to operate. The “mA”-value printed on a power supply (e.g. Voodoo Lab pedal power) is the max. amount of current the psu can supply.
The power supply must be able to supply at least as much power as the effect device needs. It does not hurt, however, if the power supply can supply more (this is even an advantage). The opposite is quite bad. If the effect device requires more power than the power supply can deliver, the power supply “goes to its knees”, the voltage is “torn”. A regulated power supply switches off when there is an overload. This can either occur immediately or in the middle of the gig. A simple (unregulated) power supply simply ends up in a puff of smoke.
Analogue devices typically require very little current (less than 20mA), while digital devices require much more (several 100mA).

=> If a power supply is not capable to deliver the required amount of current, the guitar effect cannot work because it doesn’t get enough energy. Further, it can damage the power supply because the effect pedal demands too much energy.

=> Current (mA) of a power supply must at least match or better exceed the requirements of the device which you like to power.

AC/DC (Alternate Current / Direct Current) & Polarity
AC/DC is not only one of the world’s most famous rock bands, it is more an important electrical characteristic. The current, thus the electrons that flow in a cable, have a direction. A light bulb does not care in which direction the electrons flow. But most electronic components work only in one direction.
Most guitar effects work with direct current (DC). DC has a positive (+) and a negative (-) pole. These devices thus specify in which direction the current must flow. Therefore, the correct polarity (plus & minus) must be observed here too. Those units only work with correct connected polarity.
But there are also some guitar effects which require an alternating current (AC) power supply. Alternating current means that the polarity changes with the mains frequency (50Hz in Europe, 60Hz in America). Thus, the polarity does not matter when using an AC power supply. Guitar effects powered by AC have an integrated rectifier which converts the AC power to the DC power required for internal operation. These integrated rectifiers have some benefits which would be too technical to be explained here.

=> Guitar effects that require DC must be powered with a DC power supply. Further, you have to take care about polarity.
=> An effect that requires AC must always be powered with an AC power supply. There are also a few units that can be powered with AC and DC alike.
=> Powering DC guitar effects with an AC power supply can immediately destroy the unit. Powering an AC effect with DC will result that the effect pedal is not working
=> Always connect the proper (AC or DC) power supply. If using DC, make sure to have the correct polarity

Multiple power supply

Usually you have several effects which have to be supplied with power. On the one hand there are power supplies with several outputs. On the other hand, you can also use a simple power distribution cable with multiple plugs, which allows several effects to be connected to a single power supply. But here you must pay attention too!

Multiplug Power Distributuion Cable (Daisy Chain Cable)
You can feed several effects with the same power supply. If you have, for example, a power supply that says “9V DC 500mA”, and you have three guitar effects, one that needs 250mA, one that needs 100mA and another that needs 50mA, you can power all three effects with the same power supply. All three effects together require 400mA, the power supply can deliver 500mA. So enough for all three effects. However, a multiple power cable (daisy chain cable) may only be used if the following conditions are ALL met:

  •     All guitar effects require the same voltage.
  •     All effects require Direct Current (DC).
  •     All effects have the same polarity.
  •     All the effects together need no more power than the power supply can deliver
  •     The effects are arranged directly behind each other in the signal path.

=> Effect devices that are supplied with alternating current require a separate power supply each.
=> If there is an effect device in front of the amp, and another in send / return, they need separate power supplies. Otherwise, you would build a ground loop over the power cable, which will result in hum.

Multi Output Power Supplies
If you are using a power supply with several outputs, make sure that the outputs are galvanically isolated. This is the same like having several independent power supplies in one housing. You can then easily operate one effect device on each connector.
If the outputs are not galvanically isolated, it is simply a single power supply with multiple parallel connection sockets. This is the same as using a daisy chain cable and brings the above mentioned limitations and problems with it.

Choosing the right guitar effects power supply

Recapitulation: We have a power supply (the wall adapter) and a load (the guitar effects pedal). The power supply must provide the rated voltage (e.g. 9V DC). The effects pedal draws whatever current it needs. As long as the power supply can provide the current required by the effect pedal, everyone is happy and everything works. Things get murky if the power source can’t maintain the current, or if the voltage is too high or too low.

Troubleshooting

If you are having trouble powering your guitar effects, double-check if the current and voltage requirements by the effects pedal and the power supply match. Run through these steps:

1. If your effect pedal shipped with a wall adapter ex-works, try powering with the original power supply. If it powers up, it’s probably an issue with your third-party power supply, respectively, the used power supply is not suitable.

2. Check whether the power supply is AC or DC. Under no circumstances connect an AC power supply to an effect which must be supplied with DC, and not vice versa. Most effects are supplied with DC.

3. Check the polarity (DC power supplies only). Most guitar effects have a 2.1mm power connector with “center-negative” polarity. This unofficial standard was introduced by Boss many years ago. A “normal” power supply therefore fits with a “normal” effect.
However, a few manufacturers do it exactly the other way round (“center positive”). Further, there are also other plugs, e.g. Mini-jack or 2.5mm. Be sure to read the manufacturer’s specifications, where the positive and where the negative pole is. The polarity is often indicated by a symbol on the effects pedal. Incorrect polarity can damage the unit irreparably.

4. Check the voltage. Some guitar effects are very specific about their voltage requirements. If the effect pedal requires 9V, be sure not to send it more than 9V, because excessive voltage can irreparably damage the device. On the other hand, some pedals are perfectly happy running at anywhere from 9V to 18V. Just be sure you know what the manufacturer recommends.

5. If you own a voltage meter, check if at the output of the power supply comes out what should come out, or if the device perhaps may be defective. Note: at an unregulated power supply, it is normal that the voltage reads 10-20% higher without a load connected.

6. Finaly, check the current. Make sure the power supply is capable of providing more current than the guitar effects pedal requires. For example, if your pedal requires 200 mA, it’s probably best to provide it at least 250 mA to ensure it works properly under all circumstances.

Now you’re a power genius and you know everything you need to know about powering your effects devices. For further information about building and wiring your guitar rig, get Prostage’s “Ultimate Guitar Rig Building Guide” with lots of tips & tricks how you prevent noise, hum and losses of transpareny & dynamics as well as lot of further valuable information.

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Scott Kahn’s book “Modern Guitar Rigs:”

Scott Kahn talks about the 2nd edition of his book “Modern Guitar Rigs: The Tone Fanatics Guide to Integrating Amps and Effects”

Scott Kahn is Editor in Chief & Founder of the online magazine MusicPlayers.com and author of the book “Modern Guitar Rigs: The Tone Fanatic’s Guide to Integrating Amps & Effects, 2nd Edition”.

Modern Guitar Rigs

Modern Guitar Rigs: The Tone Fanatic’s Guide to Integrating Amps & Effects

Scott, you have written hundreds of pages about modern guitar rigs and rack gear. What are the benefits of a rack mounted guitar rig compared to pedalboards? Why should one build a guitar rack?

Every pro has at least some of their rig housed in racks. Rack setups facilitate easy setup/teardown and much less wear and tear on your gear. Even if you’re a pedal guy… stash your pedals in a tray in a rack and they will last decades in great condition. The constant plugging/unplugging of cables really takes a toll on equipment. I have a “complex” rig with a tube amp half stack, rack gear, pedals on a shelf, switching system, MIDI foot controller… the whole right can be set up in less than three minutes. If I stuck my actual amp head in the rack case, setup would be reduced to 30 seconds.

Another key consideration is power. In the typical club scenario, your pedalboard gets plugged into a different circuit than your amp on the back line, which can result in unwanted noise in your rig, and if one or the other isn’t properly grounded, you can really hurt yourself, too. And with a bunch of pedals, if you care about great tone, you probably want some of those pedals in front of your amp and some of them in your effects loop, so you’ve got to run four long cables from your amp to your board — try not to trip on those, and make sure they are well insulated noise-wise.

Finally, if you love pedals, using audio looping products can help you end the famous “pedal tap dance” where you try to switch effects on 2-3 pedals instantaneously while playing. A little planning lets you build a modern guitar rig where a single button press on a foot controller changes all of your pedals on/off status while rest out of harms way in a rack, or even on a pedalboard.

Why did you decide to write a book about all the gear that comprises a guitar rack?

Players get all sorts of advice about the various components of their guitar rig from online forums: questions about audio loopers, amp switching systems, foot controllers, running wet/dry rigs, etc… but there’s no guidance as to where and how each of these tools fits into your guitar rig. So people buy one thing trying to solve a problem, only to find out that something else needs to be addressed before what they just bought will work properly in their rig. Players need a template or road map that guides them through all of the components of what makes a real “guitar rig” and they need to understand how the various pieces make a difference in their sound.

Tell us a little bit about the content of the book. What are you talking about?

I build the rig from the ground up, starting by looking at your effects loop and the importance of determining what items run best into the front of your amp vs. in the loop. From there, we look at how to switch between a few amps, how to incorporate rack-based effects, how to put your pedals under remote control, and then move on to talking about all the gear that pros use in their guitar rigs to address everything from running wireless systems to proper power conditioning to ordering custom rack cases. I also explore in-depth some great rigs from pros like John Petrucci and Steven Wilson, and I interviewed many of the best pro rig builders to get some insights as to what’s happening with players and their rigs in general.

Any other hints for people considering building a modern guitar rig?

Build the rig that is right for your sound and your style of playing — not the rig that some guy online recommends who has no idea what it’s like to play in your jazz fusion-meets-polka-with-a-twist-of-metal band. Just because a guy sing the praises of a wet/dry rig doesn’t mean that it’s right for your guitar rig. And don’t be afraid of complexity or cost: both of those aren’t nearly as bad as you might think once you take a logical approach to learning how the various components work together to form a rig.

What do you think are the future trends?

Well, today, pedals are back in huge popularity. But for anyone who loves playing with effects, eventually you’ll grow tired of stepping on each of your 20 pedals one at a time and realize that a more integrated approach can result in happier playing. Rack gear has been experiencing a surge of new popularity, especially since MIDI foot controller technology has gotten so much easier to use with the advent of computer-based software editors. Instead of having to deal with cryptic, two-line numeric displays, you now have super-simple drag-and-drop simplicity of configuring your sounds.

Scott, thank you for this information.

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