Gitarrenkabel richtig löten und testen

Oft sind schlecht gelötete oder defekte Gitarrenkabel schuld, wenn das Gitarrensignal dumpf oder zu leise klingt. Mit einem Ohm-Meter können die Kabel ganz einfach ausgemessen werden. Oft werden aber Kabel nicht nur falsch gelötet, sondern auch falsch gemessen. Deshalb möchte ich Dir heute erklären, wie Du Gitarrenkabel richtig testest und worauf Du beim Löten der Kabel achten musst.

Gitarrenkabel richtig testen:

Gitarren Kabel testen

Gitarren Kabel richtig testen

  • Die Stecker müssen auf einem nicht leitenden Untergrund liegen. Ein Teppich eignet sich nicht zum Messen, da dieser statische Ladungen aufbaut.
  • Du darfst mit Deinen Fingern weder die Stecker noch die Testspitzen der Messgeräte-Kabel berühren. Andernfalls misst Du den Widerstand Deines eigenen Körpers mit.
  • Der Widerstand zwischen der Spitze des einen Steckers und der Spitze des anderen Steckers darf nur ganz wenige Ohm betragen. Idealerweise liegt der Widerstand unter einem Ohm.
  • Der Widerstand zwischen der Masse des einen Steckers und der Masse des anderen Steckers darf nur ganz wenige Ohm betragen. Idealerweise liegt auch dieser Widerstand unter einem Ohm.
  • Das wichtigste ist aber – und dies messen die meisten gar nicht – der Widerstand zwischen Masse und Spitze. Hier reicht es, auf einer Seite des Gitarrenkabels zu messen. Dieser Widerstand sollte unendlich hoch sein, also keine Verbindung haben. Kabel, die falsch oder zu heiss gelötet wurden, oder Kabel die mechanisch zu stark belastet wurden, können hier einen Widerstand haben. Wenn dieser Widerstand in der Nähe von null Ohm liegt, dann hat das Kabel einen Kurzschluss. Wenn die Messung im Kilo- oder Mega-Ohm-Bereich liegt, hat das Kabel einen Widerstand, der zu Dynamik-, Höhen- und Lautstärkeverlusten führen kann.

Gitarrenkabel richtig löten:

Gitarrenkabel richtig löten

Korrekt gelötetes Gitarrenkabel

  • Achte beim Abmanteln (Entfernen der äusseren Gummihülle) auf die richtige Länge (bei Neutrik-Steckern sind es z.B. 2cm) und darauf, dass Du die Litzen der Abschirmung nicht verletzt.
  • Die äusseren Litzen (die Abschirmung) musst Du verdrillen, so dass sich ein einzelner Leiter ergibt. Hier musst Du unbedingt darauf achten, dass keine einzelne Litze absteht.
  • Falls die Abschirmung des Gitarrenkabels eine zusätzliche Aluminium-Folie besitzt, musst Du diese entfernen (gleich lang, wie das Kabel abgemantelt ist).
  • Je nach Stecker-Typ musst Du die zuvor verdrillten Litzen etwas kürzen. Die Abschirmung darf den mittleren Pin (Signal-Leiter) des Steckers auf keinen Fall berühren.
  • Den inneren Signal-Leiter nur ganz kurz abisolieren (3- 4mm) und ebenfalls verdrillen.
  • Die beiden Kabelenden (also den Signalleiter und die Abschirmung) verzinnen.
  • Auch beim Stecker die Lötstellen verzinnen.
  • Löte zuerst die Abschirmung an, und dann den Signalleiter.
  • Und jetzt das wichtigste: NICHT ZU HEISS und nicht zu lange löten! Den Zinn am Stecker also nur kurz flüssig machen, dann sofort das Kabelende reinstecken und auskühlen lassen. Das Kabel NICHT an den Stecker kleben, indem das Lot überer mehrere Sekunden weiterhin erwärmt wird! Das Kabelende darf während des Auskühlens auch nicht wackeln, sonnst entsteht eine so genannte “kalte Lötstelle”. Die Lötstelle muss nach dem Auskühlen glatt sein und darf nicht komplett matt werden.

=> Die Kunststoffteile der Kabel dürfen nicht schmelzen. Andernfalls kann der oben erwähnte Widerstand entstehen, der zu Signalverlusten führt.

WICHTIG: Es gibt auch Gitarrenkabel mit leitendem Kunststoff, z.B. von Mogami. Hier musst Du unbedingt die Hinweise des Herstellers beachten.

Hier noch ein Link zu einem Youtube Video, wo das alles sehr gut erklärt wird (englisch):
https://www.youtube.com/watch?v=nE9P67_E5N8

Die Zeitschrift “Gitarre & Bass” hat im Herbst 2016 Gitarren- & Basskabel ausführlich getestet. Du kannst das Special zum Gitarren Kabel Test gratis downloaden.

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